Ein Bericht von Dr. Monika Friedrich
Der Einladung der drei BWE-Landesverbände Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zum 1. Mitteldeutschen Branchentag nach Halle waren über 300 Windkraftexperten gefolgt.
Ob es um die Bedeutung von Windenergie, die Zukunft des EEG, Ergebnisse der ersten Ausschreibungsrunde 2018, Umweltrecht oder Repowering ging: Das Thema ‚Akzeptanz von Windkraftprojekten’ spielte in fast allen Vorträgen, Foren, Podiumsdiskussionen eine Rolle.
Wie kann man Akzeptanz für Windkraftanlagen steigern?
Bei der Suche nach den Ursachen für die gerade auch in Mitteldeutschland sehr emotional geführten Auseinandersetzungen um die Errichtung von Windkraftanlagen sahen die Verbandsvertreter die Gründe vor allem bei Fehlern in der Gesetzgebung und der Verwaltung auf Landes- und Kreisebene. Die Vertreter der Landesministerien hielten mit der Erstellung von Leitfäden für Kommunen, Einrichtung von Servicestellen Windenergie und Best-Practice-Beispielen gegen. Einig waren sich beide Seiten, dass sich eine mögliche Teilhabe der regionalen Wirtschaft, der Gemeinden und Bürger akzeptanzsteigend auswirken könnte. Den Befindlichkeiten der Bürger sollte mehr Rechnung getragen werden.
Akzeptanzmangagement mit individuellen Lösungen erforderlich
Das Büro Hitschfeld sieht in einem Akzeptanzmanagement, z. B. von Infrastrukturprojekten, kein Mittel zum Zweck, sondern einen Prozess, der sich über den gesamten Projektzyklus erstreckt. Entsprechend den Spezifika vor Ort sollten individuelle Lösungen gefunden werden.
Diese Überlegungen bestätigte bspw. Frank Bündig, der mit seinem Unternehmen vor allem in Sachsen Windräder errichtet oder repowert: Die frühe Einbindung der Bewohner in die Planungen, das Angebot von finanziellen Beteiligungsmodellen, der Sitz der Betreibergesellschaft in der Standortgemeinde und Sponsoringaktivitäten vor Ort beschrieb er als wichtige Maßnahmen, Akzeptanz für ein Projekt zu gewinnen.