Unsere Arbeit in der Kommunikationsberatung erfordert häufig, andere Perspektiven einzunehmen, um Dinge mit neuem Blick zu sehen – eine Praktik, die sich ebenso im Alltag als erhellend erweisen kann.
So ging es auch Katharina Hitschfeld an einem frühlingshaften Donnerstag bei der Mittagspause im Garten. Den Ursprung eines lauten und stetigen Summ-Geräusches identifizierte sie zunächst in der Lüftung des Nachbarn. Erst ein nach oben gerichteter Blick in das umgebende Grün offenbarte, dass die Ursache nicht technischer sondern vielmehr natürlicher Art war – ein herrenloser (?) Bienenschwarm hatte sich einen Haselnussstrauch als Rastplatz ausgewählt. Innerhalb kürzester Zeit bildete sich dort eine Traube, die einem frisch begrünten Haselnusszweig das äußerste an Biegsamkeit abverlangte.
Die – wie uns später von befreundeten Mitarbeiterinnen des nahegelegenen Leipziger Zoos fachmännisch berichtet wurde – besonders friedliebende Bienenart schien sich wohlzufühlen. Und auch die inzwischen versammelte Belegschaft war von dem Ereignis ganz angetan. Da sich unter uns jedoch kein spontaner Hobby-Imker auftat (sind wir doch bereits mit der Auswilderung unseres Büroigels Felix in Anspuch genommen), informierten wir die Expertinnen des Zoos – das Bienenvolk sollte eine beständigere Bleibe geboten bekommen als den mittlerweile beinahe bis zum Boden hängenden Haselnusszweig. Mit beruhigendem Wassernebel eingesprüht und in eine durchsichtige Box gebettet ließen sich die Bienen gern in ihre neue Heimat transportieren.
Auch wenn es also in absehbarer Zeit erst einmal keinen Hitschfeld-Bürohonig geben wird, haben wir uns dennoch über den Bienenbesuch gefreut. Dieser reiht sich in das vielfältige Naturschauspiel ein, das wir täglich beim Blick vom Schreibtisch in den Garten erleben dürfen, und das den Alltag bereichert.