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Das Beteiligungsparadoxon – und wie man damit umgehen kann

Das „Beteiligungs- oder Planungsparadoxon“ beschreibt das allen Praktikern nur zu gut bekannte Phänomen, dass das Interesse an einem Projekt im umgekehrten Verhältnis zu den Einflussmöglichkeiten auf dieses Projekt steht.

Anders gesagt: Je früher man im Projektzyklus steht, umso größer sind die Einflussmöglichkeiten auf das Projekt und umso geringer ist das Interesse daran. Je reifer das Projekt, umso geringer die Möglichkeiten, das Projekt zu verändern aber umso größer das Interesse (daran).

Fragt man nach dem „Warum“, so liegt die Erklärung nahe, dass insbesondere natürliche Personen kaum in der Lage sind, alle sie möglicherweise betreffenden Planungen und Projektideen so frühzeitig zu identifizieren, dass sie einen möglichst großen Einfluss auf diese Planungen und Projekte ausüben könnten.

Vielmehr wird dies – bewusst oder unbewusst – als Aufgabe an Politik, öffentliche Verwaltung oder auch Medien „delegiert“.

Diese Rolle als „Frühwarnsystem für Bürgerinteressen“ ist diesen Akteuren nicht immer bewusst; die nötigen Ressourcen stehen (gerade bei kleineren Kommunen) nicht ausreichend zur Verfügung. Auch liegt die Gefahr von Interessenkonflikten auf der Hand.

Der Ausweg aus dem Beteiligungsparadoxon liegt deshalb zunächst und immer wieder in einer Sensibilisierung von Politik, Verwaltung und Medien für ihre Aufgabe als „gesellschaftliches Frühwarnsystem“.

Auch könnte eine Bündelung von Bekanntmachungen oder Hinweisen auf Verfahren und Partizipationsangebote (z. B. zu einem festen Datum in jedem Quartal) auf allen politischen Handlungsebenen dazu beitragen, die Aufmerksamkeit der Bürgerinnen und Bürger auf diese Projekte und Partizipationsangebote zu lenken.

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