“Gartenschauen verbessern die Lebensqualität”.
So beginnt ein Artikel, den dem sich die Süddeutsche Zeitung in Ihrer Ausgabe vom 24./25. Mai 2017 mit der Akzeptanz dieses Formats bei den Bürgerinnen und Bürgern auseinandersetzt.
Denn die Ausrichtung von Landes- oder Bundes- oder internationalen Gartenschauen kann nicht nur städtebauliche Akzente setzen, den Tourismus ankurbeln oder neue Erholungsgebiete schaffen. Sie kann auch mit erheblichen Risiken verbunden sein.
Diese Risiken erschöpfen sich nicht nur in Finanzierungsfragen oder Besucherzahlen. Sie können sich auch auf standort- und kommunalpolitische Aspekte erstrecken und sich zu einem beträchtlichen Legitimitätsrisiko für die handelnden Akteure entwickeln.
Aus diesem Grund ist es wichtig, von Beginn d. h. von der Meinungsbildung über eine Bewerbung – nicht nur über ein tragfähiges Konzept für die Gartenschau im engen Sinne, sondern auch über die projektbegleitende Einbeziehung der Bürgerschaft in die Meinungsbildungs- und Entscheidungsfindungsprozesse und ein Konzept für eine permanente Projektinformation nachzudenken.
Dazu gehört auch eine regelmäßige, systematische Evaluierung dieses Bewerbungs- und Realisierungsprozesses.
Durch die projektbegleitende Integration von Kommunikation, Partizipation und Evaluierung in den Bewerbungs- und Umsetzungsprozess von Gartenschauen können Risiken früh erkannt, Defizite rasch behoben und die Legitimität des Projektes gesichert werden.
Uwe Hitschfeld, 06.06.2017