In den letzten Tagen haben nach und nach Informationen, Hinweise und formulierte Erwartungen den Weg von Seoul nach Leipzig gefunden. Es mag für die Teilnehmer des Seminars „Erfahrungen mit der deutschen Teilung und Wiedervereinigung“ eine Veranstaltung von vielen sein – für mich ist es das ganz sicher nicht.
Etwa 20 Beamte aus unterschiedlichen Behörden und Ministerien wollen also wissen, wie das vor 30 Jahren war und wie es heute so ist, in Deutschland. Nichts leichter als das – wieviel Zeit haben Sie eingeplant?
Um etwas Struktur in unsere Gedanken und Vorbereitung zu bekommen, haben wir darum gebeten, man möge uns vorab einige „Orientierungsfragen“ schicken, auf die wir uns einstellen können. Keine gute Idee! Jetzt haben wir nicht weniger als 15 Seiten (!) Fragen, kluge Fragen erhalten, die jetzt wie Blei auf dem Schreibtisch liegen.
Was weiß ich denn über die „Vereinbarungen zur Gewährleistung der Cybersicherheit zwischen Ost und Westdeutschland während der Vereinigung“? Gab es sowas? Oder die wesentlichen „Probleme der Forstwirtschaft in Ost und West während des Vereinigungsprozesses“? Und was waren doch gleich die „Hauptstrategien bezüglich der niedrigen Geburtenraten und gegen die Überalterung der Gesellschaft“?
Es scheint so, als würden wir ein vielseitig interessiertes Publikum erleben. Hoffentlich werden wir der Erwartung gerecht!