Leipzig mit seinen Parks und dem Auenwald ist eine ziemlich grüne Stadt: Vom Süden an der Rennbahn Scheibenholz bis in den Norden zum Schlosspark Lützschena kann man quer durch die City durch Wald, Wiesen, Parks, an Flussläufen entlang radeln oder wandern und muss nur hin und wieder eine Straße queren.
Geradezu Urlaubsgefühle überkommen einen, wenn man den Luppe-Damm noch etwas weiter Richtung Schkeuditz fährt oder wandert, ca. 1 km nach der Brücke am Pfingstanger (Ortslage Lützschena) nach rechts abbiegt und zwischen Damm und Elster Richtung Westen läuft: Wiesen, Wasser und Bäume – und Stille.
Ziel sind die etwas versteckt liegenden Papitzer Lachen. Früher wurde hier Lehm abgebaut, heute gehören sie zum Naturschutzgebiet „Luppeaue“ und die Wasserlöcher werden u.a. von der seltenen Rotbauchunke bewohnt. Einfach nur sitzen und Wasservögel oder Frösche beobachten…
Die Leipziger lieben ihren Auenwald, für dessen Renaturierung sich in den vergangenen Jahren vor allem die Naturschutzbehörden und -organisationen wie NABU und Grüne Liga engagiert haben. Vor einigen Jahren standen die Hochwasserschutzmaßnahmen, z.B. am Luppe-Damm, in der Kritik, als ohne ausreichende Information der Öffentlichkeit viele Bäume auf dem Damm gefällt worden sind.
Die künftige Entwicklung des Stadtwaldes – auch im Hinblick auf die wachsende Bevölkerung Leipzigs, die Veränderungen im Stadtverkehr, die forstwirtschaftliche Nutzung usw. – wird gegenwärtig kontrovers zwischen Verwaltung und NGO diskutiert. Keine schlechte Idee des Stadtrates Michael Neuhaus, die Leipziger selbst zu fragen, welchen Wald sie sich wünschen. Eine öffentlich geführte Debatte und Abwägung der Naturschutzinteressen kann mehr Verständnis für notwendige forstwirtschaftliche Maßnahmen bringen.