- Büro Hitschfeld definiert Partizipationskluft als Hindernis für Projektakzeptanz
- Bereitschaft für bürgerschaftliches Engagement ungebrochen hoch
- Große Mehrheit der Deutschen hält umfassende Informationen über Projekte für Bringepflicht
- Nachholbedarf in puncto Glaubwürdigkeit der Projektkommunikation
Eine überwältigende Mehrheit der Deutschen (93 Prozent) begreift umfassende Informationen im Zuge eines Vorhabens als Bringepflicht der Projektverantwortlichen. Dieses Ergebnis hat unsere Dezember-Umfrage ergeben. Gleichzeitig zeigt die Studie, dass es in puncto Vertrauen und Glaubwürdigkeit noch viel Nachholbedarf gibt. So schenken derzeit rund zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten den Projektinformationen kaum Glauben, sondern halten sie vielmehr für „ein Feigenblatt“. Weiterhin auf gleich hohem Niveau liegt die Bereitschaft der Deutschen, sich für oder gegen privatwirtschaftliche oder öffentliche Vorhaben, wie den Bau von Windparks, Straßen oder Stromleitungen, zu engagieren (55 Prozent). Die Befragung ist Teil der repräsentativen Längs-schnittstudie „Akzeptanz von Projekten in Wirtschaft und Gesellschaft“.
In der aktuellen Studie stehen sich der Wunsch der Befragten nach umfassender Information und die negative Einschätzung über die scheinbar oberflächliche Projektkommunikation gegenüber. Einen Widerspruch ähnlicher Qualität hatte bereits die Befragung im Oktober zutage befördert: Die hohe Bereitschaft sich für oder gegen ein Vorhaben zu engagieren wurde durch ein hohes Maß an Pessimismus und Resignation konterkariert. Wir sprechen deshalb von einer Partizipationskluft. Das heißt, die Schere zwischen realer Möglichkeit und gewünschtem Ergebnis in Bezug auf die Partizipation bei Projekten geht weit auseinander.