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Kommunale Wärmeplanung geht nicht ohne Kommunikation, Information und Dialog — Mikrogeografie unterstützt beim besseren Verständnis der in den Quartieren lebenden Bürgerinnen und Bürgern

Kommunikation, Information und Dialog

Kommunen und ihre Stadtwerke treiben die kommunale Wärmeplanung (KWP) voran. Dabei liegt der Fokus derzeit vor allen Dingen auf technischen und wirtschaftlichen Parametern. Bei diesem ehrgeizigen und großen bundesweiten Infrastrukturvorhaben ist es wichtig, die Bevölkerung mit ihren Bedürfnissen und Sorgen frühzeitig mitzudenken. Aus den (kommunikativen) Fehlern, die bei der Diskussion um das Heizungsgesetz in der Vergangenheit gemacht wurden und die im vorläufigen Ergebnis zu großer Verunsicherung und eben nicht zur Lust auf Mitgestaltung und Verantwortungsübernahme geführt haben, sollte unbedingt gelernt werden. In einer Gesellschaft, die mit großen und komplexen Aufgabenstellungen konfrontiert und häufig genug überfordert ist, darf nicht unterschätzt werden, von welchem Stellenwert strategische und frühzeitig aufgesetzte Information, Dialog – und da, wo möglich auch Partizipation – bei solch großen Vorhaben ist.

Klüger werden mit Mikrogeografie

Ergänzend zu den technischen und wirtschaftlichen Parametern bei der KWP können mit mikrogeografischen Betrachtungen weitere strategisch nutzbare Informationen in die Planung integriert werden. Die kartografische Erarbeitung des Wärmeplanes kann durch mikrogeografische Betrachtungen und Informationen zu den Personen, die im Betrachtungsgebiet leben, weiter qualifiziert werden und lokale Begebenheiten auch visuell abbilden.

Es können sehr verschiedene s. g. „Auswertungsmerkmale“ betrachtet und miteinander kombiniert werden. Einzeln und in der Zusammenschau ermöglichen sie ein gutes Bild über die Spezifik der Bevölkerung im Betrachtungsgebiet und helfen dabei, diese besser zu verstehen, um sie im Ergebnis zielorientiert und passgenau ansprechen zu können. So kann verhindert werden, dass Kommunikation und Information am Bedarf vorbei geplant werden. Beispielhaft seien hier Kriterien genannt, wie

  • Milieuzugehörigkeit (SINUS-Typologie)
  • Altersstruktur
  • Haushaltseinkommen,
  • Eigentumsstruktur, d. h. Wohnen im selbstgenutzten Eigentum 
  • Unternehmensstruktur (Zahl der Beschäftigten je Unternehmen)
  • Nutzung Ökostromtarif
  • Vorhandensein bzw. Kaufabsicht E-Auto
  • Solaranlage auf dem Dach vorhanden

aber auch in Bezug auf Kommunikation und Beteiligung:

  • Werbeverweigererquote
  • Kommunikationstypologien
  • Medienaffinitäten.

Diese Informationen können bis auf Straßenzug – oder Häuserblockebene genau erhoben und ausgewertet werden.

Mit diesen Informationen kann die kommunale Wärmeplanung qualifiziert, erweitert bzw. ihre Umsetzung erleichtert werden.

Darüber hinaus ist die Schaffung einer mikrogeografischen Datenbasis für die Planung und Realisierung von Stadtentwicklungs- und Infrastrukturprojekten hilfreich. 

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