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LVZ zu Gehältern kommunaler Führungskräfte | Büro Hitschfeld

LVZ zu Gehältern kommunaler Führungskräfte

Eine Polemik zur Berichterstattung der LVZ am 20.12.2017

Von Katharina Hitschfeld

Die LVZ im Raum Leipzig ist zweifellos meinungsbildend. Das hat viel mit der Medienvielfalt am Standort Leipzig zu tun. Aber natürlich auch mit den Themen und der Art, wie über sie berichtet wird. Die Berichterstattung und Kommentierung zu den Gehältern von Geschäftsführern kommunaler Unternehmen und anderer Spitzenbediensteten des öffentlichen Dienstes in Leipzig zeigt, wie die LVZ mit der daraus erwachsenden Verantwortung umgeht.

Für Nichtleser der Zeitung sei kurz erklärt: Die LVZ hat am 20.12.2017 ausführlich über die Höhe der Gehälter von Geschäftsführern, Intendanten und anderen Verantwortungsträgern kommunaler Einrichtungen berichtet. Sie stützt sich dabei auf eine einschlägige aktuelle Kienbaum-Studie. Außerdem hat der Stadtrat beschlossen, dass solche Gehälter offengelegt werden müssen. Die Betroffenen haben dem zugestimmt. Soweit, so gut.

Dennoch fallen mehrere Dinge an der Veröffentlichung auf:

Der Zeitpunkt: Muss das Thema wirklich in der Woche vor Weihnachten platziert werden, wenn die materiellen Beschränkungen von Leuten mit geringem Einkommen besonders auffällig und schmerzhaft sind?

Die Verhältnismäßigkeit: Um beurteilen zu können, ob die Bezüge angemessen, hoch oder niedrig sind, müsste dem ungeübten Leser doch sicher eine Beurteilungshilfe gegeben werden.  (Beispielsweise: Wieviel verdient ein Geschäftsführer in einem vergleichbaren Unternehmen in Ost und West?)

Gleiches Recht für alle: Wenn man eine solche Veröffentlichung macht, dann sollte die Zeitung keine Auswahl treffen, sondern die Bezüge von  ALLEN Personen drucken, die unter diese Transparenzregel fallen.  Warum fehlen z. B. die Messe, der Flughafen, u. a. m.?

Bei dieser Berichterstattung drängt sich der Verdacht auf, dass es der LVZ nicht um Transparenz oder ihren journalistischen Auftrag geht, sondern Auflage mit dem Thema „Ihr da oben – wir hier unten“! gemacht werden soll. Das ist nie legitim – in Zeiten politischer Verdrossenheit ist es fahrlässig!

 

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