Wie gehen wir in unserer Gesellschaft miteinander um, welche politischen, gesellschaftlichen und sozialen Veränderungen nehmen wir in jüngster Zeit wahr und wie positionieren wir uns dazu – das beschäftigt die im Bundesverband Mediation (BM) organisierten Mediator:innen als ausgewiesene Konfliktspezialisten besonders.
– Ich Du Ihr Wir – zwischen Individualität und Gemeinschaft –
unter dieser Überschrift stehen die im März stattfindenden Werkstattgespräche.
Als Mediatorin, die diesen Beruf seit über 20 Jahren ausübt und ebenso lange im Bundesverband organisiert ist, freue ich mich über die Tagung in meiner Heimatstadt sehr.
Was liegt näher, als in Leipzig eine Brücke zu schlagen. Sie reicht von den Erfahrungen aus der friedlichen Revolution über den Umgang mit und dem Einüben von Demokratie bis hin zu heutigen Herausforderungen, diese immer wieder verteidigen zu müssen.
Als Mediatoren und Kommunikatorinnen müssen wir die Diskussion über die Polarisierung der Gesellschaft zwingend führen. Wo stehe „Ich“? Was macht ein „Wir“ aus? Wie kann Engagement für und mit der Gemeinschaft gelingen? Was tun wir gegen Spaltung? Sind „klare Kante zeigen“ und „miteinander reden können müssen“ Gegensätze? Und wir müssen die Frage beantworten, ob und wie wir unsere persönlichen und beruflichen Fähigkeiten in diesen sehr bewegten Zeiten einbringen können und müssen.
Dass sich „mein“ Verband dem auch auf Bundesebene aussetzt, ist wertvoll.
Wir haben eine starke Impulsgeberin eingeladen – Gisela Kallenbach. Frau Kallenbach war ab 1984 Mitgestalterin der Friedensgebete in der St. Nikolaikirche und engagierte sich 1989 während der Demonstrationen in Leipzig. Sie ist als Zeitzeugin der Wiedervereinigung im Zeitzeugenportal „20 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“ weiterhin aktiv.
Noch nie waren Kommunikation und hier speziell Akzeptanzkommunikation, Konfliktmoderation und Mediation so wichtig wie heute.